Portraitbüste von Gerhart Rieber geschnitzt von seinem Sohn Eberhard Rieber

Masken von Rieber, Gerhart

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Rieber, Gerhart

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Hochrhein, Jestetten

Geburtsjahr

1930

Sterbejahr

2005

Schaffensperiode

1970 - 2000

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister, sonstiger Beruf, Drechsler, Drechslermeister

Ausbildung

Gerhart Rieber wurde 1930 als evangelischer Pfarrerssohn im württembergischen Mönsheim geboren. Nachdem er bis 1953 zunächst die Ausbildung zum Drechsler absolvierte, besuchte er in Bielefeld vier Semester die Meisterschule für das gestaltende Handwerk und kam dort zur Holzbildhauerei. Er erwarb 1955 in Dortmund den Meistertitel als Drechsler. Nach verschiedenen Arbeitsstellen u.a. in der Schweiz lernte und arbeitete er von 1960 bis 1968 beim Bildhauer Siegfried Fricker in Jestetten, der besonders für seine sakrale Kunst und die Kreuzwege bekannt war. Entsprechend stand auch im Zentrum der Arbeiten von Gerhart Rieber die sakrale Kunst.
1970 folgte die Meisterprüfung als Holzbildhauer in Freiburg. Danach macht er sich mit einer eigenen Bildhauerwerkstatt in Jestetten selbständig. Zu seinen Werken zählt u.a. die Kanzel aus Birnbaumholz in der Markuskirche in Jestetten und das Orgelprospekt der Kirche in Lottstetten. Er schnitzte zudem auch viele Springerlemodel aus Birnbaumholz.
Zwischen 1967 bis 1977 arbeitete Gerhart Rieber zusätzlich als nebenamtlicher Werklehrer in der Hauptschule Jestetten und von 1979 bis 1996 hatte er das Amt des Landesinnungsmeisters der baden-württembergischen Drechsler inne.
Sein Sohn Eberhard Rieber erlernte in der väterlichen Werkstatt das Handwerk des Holzbildhauers und führt die Bildhauerwerkstatt in Jestetten fort.

Weitere Informationen

Neben der sakralen Kunst schnitzte Gerhart Rieber nur sehr wenige Masken, lediglich 2-3 pro Jahr. Die meisten davon waren für die Schnörri in Jestetten-Altenburg, sowie die Düfelsgilde von Jestetten.

Für die Masken verwendete er stets Lindenholz, das er nach der Fällung im Dezember oder Januar drei Jahre bei sich lagerte. Zur Verbesserung der Stabilität und zugleich Holz- und Zeitersparnis beim Aushöhlen verleimte er Bohlen zusammen mit einem Holzring. Alle Masken waren komplett von Hand geschnitzt ohne den Einsatz von Rohlingen. Die Fassung der Masken führte ein Maler aus dem benachbarten Altenburg durch.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bilder: Eberhard Rieber, Jestetten

Interview mit Eberhard Rieber (5/2025)
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 131.

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