Masken von Bannwarth, Rudi
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Deutschland, Baden-Württemberg, Oberrhein, Ettlingen
1962
___
1985 -
Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister
Rudi Bannwarth ist 1962 in Ettlingen geboren und aufgewachsen. Ab 1977 begann er zunächst in seinem Heimatort eine Schreinerlehre. Doch die rein funktionale Verarbeitung von Holz genügte ihm nicht – zu groß war der Wunsch, mit dem Material künstlerisch zu arbeiten, So führte ihn sein Weg an die Fachschule für Holzschnitzerei in Berchtesgaden, wo er zwischen 1985 und 1988 die Ausbildung zum Holzbildhauer absolvierte. Anschließend sammelte er als Geselle bis 1990 praktische Erfahrung beim renommierten Holzbildhauer Josef Fux in Oberammergau. Nach der erfolgreichen Meisterprüfung 1991 in Freiburg machte er sich mit einem eigenen Bildhaueratelier in Ettlingenweier selbständig.
Seit etwa 1990 setzt sich Rudi Bannwarth als Künstler mit dem intensiv mit dem Thema Krippenfiguren auseinander. Für seine außergewöhnlichen modernen und sozialkritischen Krippendarstellungen ist er bundesweit bekannt. Die szenischen Arrangements seiner Krippen mit stilisierten, aber lebensnah angelegten Figuren spielen vor zeitgenössischen architektonischen Kulissen, die bevorzugt urbane Räume darstellen. Sie werden von ihm die klassischen biblischen Geschichten in aktuelle Alltagskontexte übertragen. Bekannte Beispiele sind dafür die Karlsruher Citykrippe oder die Knastgrippe in Herford. Auch in den verschiedenen Museen, wie dem Badischen und Württembergischen Landesmuseum (Krippe: Jesus an der Tankstelle) und dem Bayerisches Nationalmuseum (Baustellenkrippe) werden seine Werke präsentiert. Auch die Weihnachtskrippen auf dem Ettlinger Markplatz stammt von ihm.
Seit 1995 beteiligt er sich an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen und erhielt dafür Preise. So erhielt er 2022 für seine Lindenholzfigur eines Mädchens zum Thema: „Ich bin bereit! Morgen kann kommen“ den Europäischen Gestaltungspreis für Holzbildhauer. Im gleichen Jahr wurde ihm auch den Krippenpreis des Bistums Münster verliehen.
Seit Mitte der 1980er Jahre ist Rudi Bannwarth auch als Maskenschnitzer für die Fastnacht aktiv. Zu dieser Zeit kamen auch im Raum Ettlingen immer mehr Fastnachtsgruppen mit Holzmasken auf. Er selbst ist seit 1987 mit der freien Fastnachtsgruppe „Schräge Vögel“ auf der Fastnacht in Ettlingen unterwegs und hat für diese Gruppe auch die Masken entworfen. Darüber hinaus hat er auch Masken für andere Vereine gestaltet. So schuf er bereits während seiner Ausbildung in Berchtesgaden 1985 den Spessarter Eber und die Bohnegringelfrauen aus Ettlingenweier. Weitere Beispiele sind die Ettlinger Dohlenaze (1991), die Robbergwölfe (2001) oder die 2013 geschaffene Affen-Gruppe des Wasener Carneval Clubs aus Ettlingen. Insgesamt hat er für rund 15 Gruppe ihre Masken entworfen. Dabei lässt er sich für die Gestaltung von Neuschöpfungen nicht nur von markanten Portraits sondern auch von Comicfiguren wie Asterix, Obelix inspirieren. Damit erhalten seine Masken einen humorvollen Ausdruck. Bei Entwürfen erstellt er zunächst eine Skizze, die nach Abstimmung mit der jeweiligen Fastnachtsgruppe und dem geplanten Häs dann in kompletter Handarbeit in Lindenholz geschnitzt wird.
Bei größeren Serien verwendet er zur Zeit- und Kostenersparnis Rohlinge. Pro Jahr entstehen in seiner Werkstatt ca. 20-25 Masken, alle von ihm selbst entworfen.
Wichtig ist ihm, dass auch nach der Feinbearbeitung von Hand die Schnitzspuren sichtbar bleiben. Entsprechend bevorzugt er auch eine lasierende Bemalung, die den Charakter des Holzes sichtbar lässt.
Video von einem Atelierbesuch.
ja
Quelle: Interview mir Rudi Bannwarth (2025/07)
Bilder: Rudi Bannwarth