Benz, Norbert

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Bodensee, Owingen

Geburtsjahr

1933

Sterbejahr

2021

Schaffensperiode

1959 - 2015

Beruf

sonstiger Beruf, Landwirt

Ausbildung

Norbert Benz wurde 1933 in Owingen als Sohn eines Obstbauers und Baumwarts geboren. Bereits als Kind hat er gerne geschnitzt, doch die für 1948 schon vereinbarte Ausbildungsstelle als Holzbildhauer beim Furtwanger Bildhauer Karl Rieber durfte er auf Wunsch der Eltern nicht antreten. Stattdessen lernte er im väterlichen Betrieb als Obstbauer.
Nach einer weiteren Ausbildung als Baumwart und Gärtnergehilfe blieb er als Obstbaumeister bis 1970 im Obstbau aktiv. Anschließend wechselt er den Beruf und wurde Verwaltungsangestellter.
Das Schnitzen hat er immer als Nebenbeschäftigung weitergeführt. Neben Masken schnitzte er sakrale Figuren, Kruzifixe, eine große Madonna … und war bei verschiedenen Kirchenrestaurierungen tätig (z. Bsp. in Owingen, Klosterkirche Birnau).
1990 übergab er seine Werkstatt an seinen Sohn, den Holzbildhauer Hans Georg Benz. Er blieb aber selbst bis ins hohe Alter weiterhin schnitzerisch aktiv.

Weitere Informationen

Norbert Benz war nicht nur als Maskenschnitzer mit der Fastnacht verbunden, sondern auch selbst als Narr sehr aktiv. 1960 war er an der Gründung der Narrenzunft Owingen maßgeblich beteiligt und entwarf die Hänselemaske sowie die Nebelhexe für Owingen. Über 25 Jahre war er Zunftmeister/Präsident der Narrenzunft Nebelspalter Owingen und auch im Präsidium der Narrenvereinigung Hegau-Bodensee aktiv.
Bereits zuvor hatte er 1947 mit 14 Jahren ein erstes Maskenmodell aus Pappmachee geschaffen.

Als Maskenschnitzer war Norbert Benz für zahlreiche Zünfte seiner Region aktiv, so schnitzte er neben Owingen u.a. für Bermatingen, Bietingen, Hemmenhofen, Mimmenhausen, Sauldorf, Zoznegg, Beuren, Heiligenberg, Neufrach … Viele dieser Masken hat er auch selbst entworfen, so z. Bsp. den Goldkäfer für Mimmenhausen, die Fideli-Maske als Portraitmaske oder den Biber von Bietingen. Bei Entwürfen fertigte er zunächst ein Tonmodell. Dabei achtete er auf das Zusammenspiel von Maske und Häs und schuf lieber freundliche Maske als Hexen oder Geister.
Als Holz verwendete er entweder Linde und Weymouthskiefer, das er über den Förster bezog und selbst einlagerte. Die Umrisse der Maske sägte er mit der Bandsäge aus und beim Aushöhlen behalf er sich mit einer Handbohrmaschine. Ansonsten entstanden seine Masken in kompletter Handarbeit, das Vorfräsen lehnte er ab.
Die Fassung der Masken führte er jeweils selbst aus. Je nach Maskentyp rechnete er mit einem Zeitaufwand von 15-20 Stunden. Pro Jahr entstanden so in seiner Werkstatt rund 30 Masken, die alle mit seinem Brennstempel NB Owingen signiert wurden.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Interview mit Hans Georg Benz (9/2022)

www.holzbildhauerei-benz.de

 

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