Bergmann, Georg

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Neckar-Alb, Horb-Mühringen

Geburtsjahr

1906

Sterbejahr

1982

Schaffensperiode

1952 - 1981

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister, Steinbildhauer, gelernter Steinbildhauer, Steinbildhauermeister

Ausbildung

Georg Bergmann wurde 1906 in Schönau im Glazer Gebirge (Schlesien) geboren und ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg und der kriegsbedingten Vertreibung in Dettensee bei Horb nieder. Noch in Schlesien hatte er eine Lehre als Holz- und Steinbildhauer gemacht und 1940 in Breslau die Meisterprüfung abgelegt. Ab 1949 konnte er bei Steinbildhauer Staib in Dettensee wieder in seinem Beruf tätig werden.
1956 zog er nach Horb-Mühringen um und fertigte in seinem Bildhaueratelier neben Grabsteinen auch Figuren aus Holz und Stein, darunter auch Krippenfiguren.

Die künstlerische Tradition fortgeführt haben seine Kinder Siegfried und Georg Bergmann.
Georg Bergmann führt als Steinbildhauermeister einen Steinmetzbetrieb in Böblingen und Siegfried Bergmann setzte nach dem Tod seines Vaters 1982 das Maskenschnitzen im Atelier in Mühringen fort.

Weitere Informationen

Die Fastnacht war ihm zunächst völlig fremd und er kam in Dettensee erstmals damit in Berührung. Mit der örtlichen Maskentradition, die durch relativ glatte Masken von Laienschnitzern geprägt war, konnte er als ausgebildeter Bildhauer nicht viel anfangen. Anfang der 1950er Jahre bekam er bei einem örtlichen Steinmetz in Dettensee die Möglichkeit, in dessen Werkstatt die ersten Masken zu schnitzen. In der Folgezeit schuf er über 30 Jahre hinweg mit seiner Schnitzerhandschrift einen eigenen Typus, der bis heute für die Region Neckar-Gäu prägend ist.
Neben Einzelmasken für Horb, war die Narrenzunft Empfingen mit den Osterbachmännle und Hexen ab 1953 der erste große Abnehmer seiner Larven. Weitere Masken entwarf und schnitzte er für Betra, Nordstetten, Dettensee, Mühringen (1958), Untertalheim, Weitingen, Ergenzingen und Eutingen.
Zunächst waren alle seine Masken komplett von Hand geschnitzt, später schuf er sich eine einfache Kopierfräse an, die in sehr grober Form die Vorarbeiten erleichterte. Dabei blieb sein schnitzerischer Spielraum so groß, dass seine Masken lauter individuelle Einzelstücke sind. Insgesamt entstanden in seiner Werkstatt ca. 2000 Masken.
Als Holz verwendete er überwiegend Lindenholz, teilweise auch Pappel.
Die Fassung mit Erdfarben erledigt er selbst bzw. seine Frau, die zugleich auch Häsmalereien durchführte.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bitzer, Manfred (1985): Georg Bergmann, ein Maskenschnitzer; in: s´goht dagega. Horber Fasnet einst und heute, Veröffentlichungen des Kultur- und Museumsvereins Horb a.N., Nr. 4

Interview von Werner Baiker, Empfingen mit der Familie Bergmann.

Bilder:
Baiker, Werner; Empfingen
Bitzer, Manfred; Horb

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