Blättler, Alois

Herkunft

Schweiz, Luzern, Kanton, Kriens

Geburtsjahr

1903

Sterbejahr

1978

Schaffensperiode

1920 - 1975

Beruf

sonstiger Beruf, Küfer

Ausbildung

Alois Blättler wurde 1903 in Kriens geboren. Bereits früh zeigte sich sein künstlerisches Talent und so besuchte er nach der Schulzeit neben seinem Brotberuf bei einer Krienser Spinnerei die Kunstgewerbeschule Luzern. Eine von ihm geschnitzte Maske legte er Prof. Mattmann als Probestück zur Aufnahme vor, worauf er die Kunstgewerbeschule ein Semester kostenlos besuchen durfte. Auch bei der Schnitzerschule Brienz besuchte er Kurse.
Ab 1932 lernte er den Beruf des Küfers und war dafür auf den Bauernhöfen der Region unterwegs, später über 15 Jahre bei einer Weinhandlung als Keller-Küfer.

Weitere Informationen

Aus dem anfänglichen Hobby Maskenschnitzen wurde im Laufe der Jahre immer mehr der Hauptberuf. Nach einer Maskenausstellung in Kriens 1943 fanden seine Masken so großen Anklang, dass er fortan seinen Lebensunterhalt allein mit dem Schnitzen bestreiten konnte. In seiner Werkstatt schuf er die charakteristischen Blättler-Masken und gab so der Krienser Fastnacht eine neue Prägung. Zusammen mit Franz Schütz trieb er die Ausdifferenzierung in Charakter- und Schreckmasken voran und gehörte damit zu den einflussreichsten Krienser Schnitzern. So stellen seine Masken bis heute Vorlagen für die späteren Schnitzer-generationen dar.
Während seine ersten Masken noch portraithafte Züge mit runzligen, zahnlosen, hinterhältig verzogenen oder schmunzelnden Gesichtern zeigen, weisen die Masken ab den späten 1950er Jahren ein breites bis zu den Augenwinkeln hochgezogenes Lachen auf. Seine späteren Masken sind in der Rohschnitttechnik gearbeitet und die einzelnen Messerschnitte deutlich erkennbar.
Neben Krienser Masken schuf er in den 1950er Jahren auch die Masken für den Silvesterbrauch des „Altjahresel“ in Schwarzenburg (Kanton Bern) sowie bis kurz vor seinem Tod noch Hexenmasken für Urdorf (Kanton Zürich).
Für Alois Blättler war immer wichtig, dass seine Masken individuelles Handwerk sind und keine Serienfertigung. Jede Maske sollte ein Original sein und keine der anderen gleichen. Entsprechend lehnte er konsequent Anfragen ab, Mustermasken für Fräsvorlagen zu schnitzen. Pro Maske benötigte Blättler bis zu einem Tag. Zum Einsatz kam dabei ausschließlich Lindenholz, das er als unverleimten Holzblock verwendete. Auch die Bemalung erledigte er selbst.
Neben den Holzmasken schnitzte er auch Familienwappen und Grabmäler und führte Reparaturen von Holzgegenständen aller Art durch. Sein Sohn Hansruedi Blättler setzte bis zu seinem frühen Tod 1972 die Familientradition als Maskenschnitzer fort.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Stadler, Hilar (2005): Krienser Masken 1920-1970, Museum im Bellpark Kriens.

Bilder:
Michael Eicher, Kriens

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