Blersch, Alwin

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Hegau, Steißlingen

Geburtsjahr

1952

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1996 -

Beruf

sonstiger Beruf, Lehrer

Ausbildung

Alwin Blersch wurde 1952 in Herbertingen geboren und erlernte zunächst den Beruf des Mechanikers und Maschinenbautechnikers. Als technischer Lehrer wechselt er dann in den Schuldienst, wo er zunächst in Ravensburg und Renhardsweiler tätig war. Seit 2004 unterrichtet er Werken und Musik an der Haldenwangschule in Singen, einem Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentrum für körperlich und geistig Behinderte.
Durch seinen Onkel, der ebenfalls als Maler und Schnitzer tätig war, kam Alwin Blersch bereits früh mit dieser künstlerischen Arbeit in Berührung und erhielt von ihm auch die erste Anleitung. Das Schnitzen hatte er sich zunächst autodidaktisch selbst beigebracht, seine Kenntnisse aber in Kursen auf der Tiroler Schnitzerschule in Elbigenalb erweitert und vertieft.
Seit 2005 betreibt er in Steißlingen die Kunstmanufactur Blersch. Neben Masken und Häsmalereien schnitzt er auch Figuren und Kreuze, so z. Bsp. zwei Marien-Statuen und 1 Kreuz für die Kapelle des Pflegeheims in Herbertingen.

Weitere Informationen

Bereits von Kindesbeinen an ist Alwin Blersch als begeisterter Narr in der Fastnacht aktiv. Sein Vater, der Schuhmachermeister Josef Blersch, war Gründungsmitglied der Narrenzunft Herbertingen. Alwin Blersch wurde für über 20 Jahre Zunftrat der Dorauszunft Saulgau, wo er auch als Büttel aktiv war. Als Brauchtumsbeauftragter der Zunft konnte er u.a. die Figur des Adams wieder zum Leben erwecken. Heute ist er Ehrenzunftrat der Dorauszunft.
Seit 1985 bemalt er Weissnarrengewänder, wie das Häs für den Herbertinger Weckazwinger oder den Saulgauer Dorausschreier. Für einen Weckazwinger benötigt er pro Häs zwischen 25 und 30 Arbeitsstunden.
1996 begann er zusätzlich auch mit dem Schnitzen von Masken. Neben Masken für seinen Heimatort Herbertingen schnitzt er auch für Zünfte im Hegau und im oberschwäbischen Raum (z. Bsp. Saulgau, Mengen, …). Hinzu kommen verschiedene Maskenentwürfe, wie z. Bsp. die beiden Einzelfiguren Feldmauser und Gaushirt für Herbertingen.
Die meisten Masken entstehen als Einzelstücke in kompletter Handarbeit aus verleimten Bohlen aus Lindenholz, Weymouthskiefer oder Zirbelkiefer. Nur bei größeren Serien kommen auch vorgefräste Rohlinge zum Einsatz. Die Bemalung der Masken führt er ebenfalls selber durch.

Neben seiner Schnitzertätigkeit ist Alwin Blersch auch als Musiker im Bereich Tanz- und Stubenmusik sehr aktiv. Zudem beschäftigt er sich intensiv mit Heimatgeschichte, was sich auch in verschiedenen Buchveröffentlichungen zeigt. So schrieb er 2016 das Buch über die Fasnet in Herbertingen: „It heina – S’geit a Fasnet“. Zuvor hatte er 2013 bereits ein Buch über die Herbertinger Ortsgeschichte veröffentlicht und auch bei der Herbertinger Chronik war er als Autor für das Kapitel Brauchtum aktiv.

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Interview mit Alwin Blersch (9/2022)

 

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