Demeter, Klaus

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Oberschwaben, Bad Waldsee, Bad Wurzach

Geburtsjahr

1937

Sterbejahr

2016

Schaffensperiode

1965 - 2010

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Akademischer Bildhauer

Ausbildung

Klaus Demeter wurde 1937 in Bad Wurzach geboren. Durch seinen Vater, den Bildhauer August Demeter, war er bereits als Kind zum Schnitzen von Krippenfiguren gekommen. Bei ihm machte er auch seine Lehre und studierte anschließend Holzbildhauerei in Stuttgart und München bei Prof. Rülke und seinem Onkel Prof. Bauer. Ab 1967 arbeitete er als selbständiger Bildhauer.
In den 1980er Jahren betrieb er zusammen mit seiner Frau Rosemarie, einer Kunstmalerin, in Bad Waldsee die Villa Demeter als Atelier und führte dort auch Ausstellungen durch. In seinem Atelier entstanden neben figürlichen und sakralen Arbeiten auch zahlreiche abstrakte Skulpturen. Das Schnitzen von Masken nahm max. 40% seiner Arbeitszeit in Anspruch.
Später zog Klaus Demeter nach Altusried-Kimratshofen ins Allgäu und blieb dort als freischaffender Bildhauer künstlerisch aktiv.

Weitere Informationen

Bereits seit Vater August hatte Masken für verschiedene Narrenzünfte in Oberschwaben entworfen und geschnitzt. So begann auch Klaus Demeter Mitte der 1960er Jahre mit dem Maskenschnitzen. Zu Beginn seiner Selbstständigkeit entwarf er die Katzen für die Narrenzunft Leutkirch und schnitzte auch deren Hexenmasken. Insgesamt hat er für über 60 Narrenfiguren die Masken entworfen. Dazu zählen Lindau, Weingarten (Lauratalgeist und Laura (1971), Bockmasken (1982)), Bad Wurzach, Immenstaad, Weißenau, Lauingen (1978), Benzingen (1981), Oberdischingen (1978/79), Ochsenhausen (1972), Haidgau (1976). Auch die noch von seinem Vater entworfenen Masken der Narrenzunft Kißlegg hat er viele Jahre geschnitzt, sowie Masken für Friedrichshafen. Neben großen Serien schnitzte er auch einzelne Nachbildungen alter Masken. Da er manche Rohlinge zugleich für verschiedenen Narrenzünfte verwendete, ergaben sich teilweise starke Ähnlichkeiten, was insbesondere im Vergleich von seinen Plätzlermasken aus Weingarten mit Masken der Grundholde und Reitenderle der Narrenzunft Kißlegg deutlich wird.
Von großer Bedeutung war für Demeter das Urheberrecht an seinen Maskenentwürfen. In einem Vertrag mit der jeweiligen Zunft wurde von ihm festgeschrieben, dass die entworfenen Masken nur bei ihm geschnitzt werden dürfen.

Für neue entworfene Masken fertigte Demeter zuerst ein Tonmodell an. Anschließend wurde die erste Maske in Handarbeit aus dem Holz gehauen. Für die weiteren Exemplare verwendete er hingegen vorgefräste Rohlinge aus Weymouthskiefer. Dazu verleimte er 8 cm Holzdielen, die 2-3 Jahre gelagert waren. Pro Maske kalkulierte er mit einem Zeitaufwand von einem Tag. Insgesamt entstanden in seinem Atelier rund 200 Masken pro Jahr. Um diese große Zahl von Masken pro Jahr zu bewältigen, beschäftigte Demeter zeitweise Schnitzerinnen, die in Heimarbeit die Rohlinge bearbeiteten. Die Bemalung der Holzmasken übernahm seine Frau, eine ausgebildete Kunstmalerin. Die Bandbreite reicht hier je nach Wunsch der Zunft von einer klassischen Fassung von Glattlarven mit Ölfarbe bis zu Beizen uns Lasieren.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 66f.

Interview mit Frau Bamberger, Tochter von August Demeter; Bad Wurzach (2019)

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