Dockweiler, Josef

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Oberrhein, Breisach

Geburtsjahr

1897

Sterbejahr

1969

Schaffensperiode

1938 - 1962

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer

Ausbildung

Josef Dockweiler wurde 1897 als zweites Kind des Ratschreibers Josef Dockweiler und dessen Frau Anna geb. Bähler am 2. Januar 1897 in Breisach geboren. Dort besuchte er die Volksschule und anschließend die Höhere Bürgerschule. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Ausbildung als Möbelschnitzer an der Badischen Schnitzereischule in Furtwangen. Zu seinen Ausbildungskollegen zählten u.a. die Holzbildhauer Franz Spiegelhalter und Josef Dettlinger.
Nachdem er zunächst in Karlsruhe als Möbelschnitzer gearbeitet hatte, machte er sich 1925 als Holzbildhauer in Breisach selbstständig. Zu seinem Tätigkeitsbereich zählten neben Möbelschnitzereien insbesondere sakrale Werke, Kreuze, Grabmäler oder auch Wegweiser. In den 1930er Jahren erhielt er vermittelt vom Bildhauer Franz Spiegelhalter erste Aufträge für Masken. Zudem fertigte er für verschiedene Narrenzünfte Orden und Standarten.
Neben seiner selbständigen Tätigkeit als Holzbildhauer war er ab 1931 auch als Mesner des St. Stephansmünsters in Breisach tätig.
Zu Beginn der 1960er Jahren musste er aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit als Holzbildhauer einstellen und starb am 1. September 1969 in Breisach.

Weitere Informationen

Durch den Freiburger Bildhauer Franz Spiegelhalter, der mit seinen vielen Maskenentwürfen ab 1934 als „Vater“ der Freiburger Holzmasken gilt, kam Josef Dockweiler zum Maskenschnitzen. Häufig schuf Spiegelhalter nur den Entwurf und erste kleinere Stückzahlen, übergab das weitere Schnitzen dann aber anderen Bildhauern.
So schnitzte Josef Dockweiler zunächst Masken für die Herdemer Lalli und ab 1948 auch für die Freiburger Fasnetrufer, wobei er die Maske stärker stilisierte und die rundlichen Formen des ursprünglichen Entwurfs straffte. Dieser Maskentyp von Dockweiler ist bis heute die Vorlage für die Maskenschnitzer. Um 1950 kostete eine Fasnetrufermaske bei ihm 50 DM.
In den 1950er Jahren kamen weitere Narrenzünfte zu seinen Kunden dazu. So schnitzte er die Masken der Staufener Mittwocher und Schnurrewieber, Unterwiehremer Käsrieber, Wolfacher Nusschalenhansel und entwarf die Holzmaske der Uffhauser Roller.
Alle Masken wurden von ihm komplett von Hand geschnitzt, wobei er bei den Kunden zuvor jeweils bezüglich Kopflänge, Wangen- und Augenabstand Maß genommen hatte.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bilder: Zunft der Fasnetrufer Freiburg e.V., Familie Dockweiler

 

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