Faller, Heinz

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Albbruck-Unteralpfen

Geburtsjahr

1939

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1971 -

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister

Ausbildung

Heinz Faller wurde 1939 in Lenzkirch im Schwarzwald geboren und absolvierte seine Ausbildung zum Holzbildhauer beim bekannten Bildhauer Dettlinger in Freiburg. Bereits sein Vater hatte als Schreiner nebenher auch geschnitzt, überwiegend Kucksuhrenschilder.
Nach seiner Lehrzeit arbeitete er noch 2 weitere Jahre als Geselle beim Bildhauer Dettlinger und besuchte anschließend die Kunstakademie in Stuttgart. Dort legte er auch die Meisterprüfung als Holzbildhauer ab.
Während seiner Gesellenjahre in Freiburg war er hauptsächlich mit dem Schnitzen von Figuren, darunter auch lebensgroßen sakralen Figuren, beschäftigt sowie mit der Reparatur von Kriegsschäden in Kirchen.
1962 machte er sich in Hinterzarten selbständig und 1977 zog er mit seiner Werkstatt nach Albbruck-Unteralpfen. Im Mittelpunkt seiner Arbeit stehen figürliche Arbeiten im naturalistisch volkstümlichen Stil, hauptsächlich sakrale Figuren, aber auch Grabkreuze, Wegweiser und Reliefs. Auch wenn er bereits lange im Ruhestand ist, ist er weiterhin in seiner Werkstatt tätig. Mittlerweile schnitzt er hauptsächlich Ruhe- oder Gartenbänke mit geschnitzten Lehnen.

Weitere Informationen

Zum Schnitzen von Fastnachtsmasken wurde Heinz Faller durch ein Fastnachtsbuch animiert, das er von einem Bekannten geschenkt bekommen hatte. Daraufhin nahm er Kontakt mit den dargestellten Zünften auf und bot sich als Maskenschnitzer an.
Bereits zuvor hatte er ab 1971/72 wenige Masken geschnitzt, ab 1977 schuf er Masken für zahlreiche Narrenzünfte, darunter die schnitzerisch sehr aufwändigen Triberger Teufel, die Villinger Hexen, sowie Masken für Höchenschwand, Murg, Epfendorf und Bad Imnau. Teilweise hat er die Masken auch selbst entworfen und hierfür Zeichnungen und Tonmodelle angefertigt.
Als Holz verwendet Faller neben Lindenholz auch die Weymouthskiefer, das er selbst auf dem Boden seiner Scheune trocknet. Einzelstücke und Entwürfe für neue Narrenfiguren schnitzt er komplett von Hand heraus, für größere Serien lässt er Rohlinge in Oberammergau grob vorfräsen. Ihm ist wichtig, dass die Feinheiten weiterhin von Hand geschnitzt werden.
Die Bemalung der Fassung erfolgte direkt bei den Zünften oder durch Maler. Er selbst bemalt seine Masken nicht.
Auch auf eine Signierung der Masken verzichtet er.

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 71f.
Interview mit Heinz Faller von Chris Centner, Schönwald (2018)

Bilder:
Chris Centner, Schönwald
Elke Schwedt, Zentralarchiv der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Bad Dürrheim

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