Fuoss, Karl

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Neckar-Alb, Oberndorf

Geburtsjahr

1888

Sterbejahr

1973

Schaffensperiode

1915 - 1968

Beruf

Kunstmaler, Malermeister

Ausbildung

Karl Fuoss wurde 1888 als Sohn eines Gewehrfabrikarbeiters in Oberndorf am Neckar geboren. Bereits beim Besuch der Volksschule in Oberndorf von 1894-1902 war sein zeichnerisches Talent aufgefallen. So begann er 1902 mit knapp 14 Jahren in Rottweil eine Lehre zum Maler, die er mit Auszeichnung abschloss. Während seiner Gesellenjahre bildete er sich nebenbei an der Rottweiler Oberschule im Malen und Zeichnen weiter. Nach dem Militärdienst folgten Reisen nach Stuttgart, München, Österreich, Schweiz und Italien, bei denen er in Museen sein künstlerisches Auge schulte und sich zum Restaurator weiterbildete.
In dieser Zeit war er auch als Kirchenmaler tätig, u.a. im Kloster Heiligenberg und in der Barockkirche in Hilzingen bei Gottmadingen. Bei einem kurzen Fronteinsatz im 1. Weltkrieg wurde er stark verwundet und nach langem Lazarettaufenthalt als dauerhaft kriegsunfähig eingestuft. So kehrte er nach Oberndorf zurück und machte sich dort 1915 als Malermeister und Kunstmaler selbstständig.
Neben dem Malergeschäft legte er weiterhin viel Wert auf seine künstlerische Tätigkeit und malte Landschafts-, Blumenbilder oder Portraits in Öl und Aquarell, sowie zahlreiche Bleistift- Feder- und Kohlezeichnungen. Sein künstlerisches Schaffen wurde mehrmals in Oberndorf und Rottweil in Ausstellungen gezeigt. Bis ins hohe Alter war Karl Fuoss künstlerisch tätig.

Weitere Informationen

Karl Fuoss war eng mit der Fasnet verbunden und so setzte er sein künstlerisches Können sowohl als Fassmaler zur Fassung der Larven als auch zur Bemalung der Narrenkleider ein. Er orientierte sich in eigener Handschrift an alten Vorlagen und schuf zugleich mit seinen Ranken und Motiven bis heute gültige Maßstäbe für die späteren Häsmaler. Er gilt auch als der erste, der zunächst Szenen und dann Gebäudeansichten als Rückenmotiv verwendete und hat damit das heutige Erscheinungsbild des Oberndorfer Narro stärker beeinflusst als jeder andere.
Seine Larven-Fassungen mit Ölfarbe auf Kreidegrund orientieren sich an den historischen Vorbildern. Teilweise verzichtete er auch auf den Kreidegrund. Zahlreiche Larven fasste er für die Oberndorfer Bildhauer Viktor Göhring und Johannes „Hans“ Haibt. Hinzu kommen einzelne Fassungen für die Schnitzer Albin Ruf, Max Schönhar und Karl Holzhäuer.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Laufer, Klaus (2017): Oberndorfer Künstler: Karl Fuoß, in: D’r Wonderfitz. Neues aus dem Haus Raphael und dem Flegga“, Ausgabe 5, 2017

Bilder:
„Kulturschatz Oberndorf“
Angelika Züfle, Enkelin von Karl Fuoss

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