Haibt, Johannes

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Neckar-Alb, Oberndorf

Geburtsjahr

1908

Sterbejahr

1985

Schaffensperiode

1932 - 1982

Beruf

sonstiger Beruf, Schreinermeister

Ausbildung

Hans Haibt wurde 1908 in Harthausen bei Oberndorf geboren. Nach der Schulzeit absolvierte er in Rottweil eine Lehre zum Schreiner. Ab Mitte der 1930er Jahre arbeitete er bis zu seinem Ruhestand 1973 in verschiedenen Oberndorfer Unternehmen als Schreiner oder Metallarbeiter. Das Larvenschnitzen in seiner Werkstatt in Altoberndorf hatte er sich autodidaktisch selbst beigebracht.

Weitere Informationen

Die erste Larve schnitzte Hans Haibt bereits Anfang der 1930er Jahre, als er in wirtschaftlich schwierigen Zeiten arbeitslos war. Dieses erste aus Birnbaumholz geschnitzte Oberndorfer Schantle tauschte er damals gegen ein Ferkel ein.
Seit dieser Zeit hat er eine größere Anzahl an Larven für verschiedene Orte geschnitzt, hauptsächlich für Oberndorf und Rottweil. Hinzu kamen Larven für die Narrenzünfte aus umliegenden Orten, wie Sulz a. Neckar, Waldmössingen, Beffendorf, Winzeln aber auch Katzen für Gammertingen. Neben den tragbaren Larven schuf er auch Dekorationsmasken in 2/3 Größe für Rottweil.
Einen großen Teil seiner Larven entstand erst ab seinem Ruhestand in den 1970er Jahren, wo er rund 20 Larven pro Winter schnitzte. Seine Werke aus den 1950er und 1960er Jahren gelten in Oberndorf als seine qualitativ besten, da er sich am Ausdruck der alten Schantlelarven aus der Zeit um 1900 orientierte und auch seine Hansel- und Narrolarven mit dem treffenden Ausdruck versah.
Für die Larven verwendete er Lindenholz, das er sich vom Straßenbau selbst als Stamm besorgte und zu 14 cm Dielen zusägen ließ. In seinem Holzschopf lagerte er das Holz 3-4 Jahre zur Trocknung. Das Schnitzen erfolgte in kompletter Handarbeit. Als Orientierungshilfe verwendete er Schablonen aus Karton mit dem Längs- und Querprofil, die er sich für jeden Maskentyp angelegt hatte. Zudem arbeitete er mit dem Zirkel auch nach Vorlage alter Larven. Pro Larve rechnete er mit einem Zeitaufwand von 1- 2 Tagen. Beim zeitaufwändigen Schleifen der Glattlarven unterstützte ihn auch seine Frau.
Teilweise sind seine Larven mit seine Initialen HH signiert.
Die Fassung der Larven führte er nicht selbst durch, sondern gab sie örtlichen Malermeistern, wie Karl Fuoss in Oberndorf oder Helmut Kramer in Rottweil.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 78.

Bild: Privatarchiv H.; Rottweil

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