Hasenmaile, Josef

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Oberschwaben, Biberach

Geburtsjahr

1909

Sterbejahr

1993

Schaffensperiode

1947 - 1990

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister

Ausbildung

Josef Hasenmaile wurde 1909 in Mittelbuch unweit von Biberach geboren. Mit 14 Jahren begann er eine Ausbildung zum Holzbildhauer beim Biberacher Bildhauer Schmitt (1923 bis 1927). Nach der Lehrzeit war er zunächst arbeitslos, schuf in dieser Zeit aber auch zahlreiche Werke auf der Suche nach seinem künstlerischen Weg. Nach dem Kriegseinsatz legt er 1946 die Meisterprüfung als Holzbildhauer ab und machte sich als freier Künstler in Biberach selbständig. In seiner Werkstatt entstanden zahlreiche oft sakrale Figuren, Krippen für Kirchen, Reliefs aber auch abstrakte gegenstandslose Plastiken. Bekannt wurde er insbesondere für seine Skulpturen in Mooreiche, die in zahlreiche Ausstellungen und Museen gezeigt wurden. Seine Werke sind in zahlreichen Kirchen der Region zu finden.

Fortgeführt wurde die Schnitztradition von seinem Sohn, dem Bildhauer Erich Hasenmaile bis zu dessen Tod 2023.

Weitere Informationen

Bekannt insbesondere für seine sakralen Werke und Skulpturen aus Mooreiche schuf er auch zahlreiche Fastnachtsmasken, die von ihm auch selber entworfen wurden. Als erste Maske schuf er 1947 für sich selbst eine Hexenmaske, um damit unerkannt auf die Fastnacht gehen zu können. Es folgten 1950 als erster größerer Auftrag 35 Masken für die Riedmeckeler der Narrenzunft Schussenried. Weitere Entwürfe von ihm sind u.a. der Tettnanger Hopfennarr (1952) oder die Cannstatter Felbenköpfe (entworfen 1976/77 und geschnitzt bis 1985) sowie Masken für Bad Buchau (1963), Bad Schussenried (1950), Ostrach (1951), Neuhausen (1966), Kehlen (1958-1962), Bergatreute (1973) und Einzelstücke für Weingarten. Von 1968 bis 1981 schnitzte er auch Masken für Ehingen. Auf diese Weise prägte er das Gesicht der oberschwäbischen Fasnet nach dem Zweiten Weltkrieg mit seiner individuellen Handschrift und schöpferischen Kreativität stark mit. Mit seiner Formensprache löste er sich ein Stück weit von den traditionellen Masken. Dies führte in Einzelfällen dazu, dass nicht alle seine Entwürfe für neue Masken auch umgesetzt wurden, wie zum Bsp. bei der Gestaltung des Bad Cannstatter Mondes.
Seine Masken sind alle von Hand geschnitzt, das Vor- und Kopierfräsen hat er stets strikt abgelehnt. Er legte großen Wert darauf, dass seine Masken individuelle Einzelstücke waren und keine Massenartikel. Als Holz verwendete er von Beginn an die Weymouthskiefer. Die Bemalung erfolgte in einem speziellen Verfahren mit Tempera und Lacken.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Hartmann, Idis B.(1989): Josef Hasenmaile – Holzbildhauer. Retrospektive, Katalog zur Ausstellung in den Städtischen Sammlungen (Braith-Mali-Museum), Biberach an der Riß.
Reutter, Andreas (2015): Plätzlermasken und ihre Schnitzer, S. 40 ff.
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 79
Schwäbische Zeitung vom 27.01.1951 (1951): Riedmäckeler und Steckenreiter

Bilder: Familie Hasenmaile, Biberach

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