Hops, Josef Anton

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Baar, Villingen

Geburtsjahr

1720

Sterbejahr

1761

Schaffensperiode

1749 - 1760

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister

Ausbildung

Josef Anton Hops wurde 1720 im oberschwäbischen Mietingen bei Laupheim als Sohn des Bildhauers Johannes Hops (1681-1728/29) geboren. 1708 hatte sein Vater die Bildhauerwerkstatt in Mietingen gegründet. In der Künstlerfamilie Hops arbeiteten auch seine beiden älteren Brüder Johann Adam (1708-1775) und Franz Magnus Hops (1717-1756) als Bildhauer. Johann Anton führte die Werkstatt seines Vaters in Mietingen fort und Franz Magnus wurde fürstlicher Hofbildhauer in Sigmaringen.
Seine Bildhauerausbildung erhielt Josef Anton Hops vermutlich bei Johann Michael Feuchtmayr (1709-1772), mit dem er gegen Ende der 1740er Jahre die Klosterkirche in Zwiefalten ausstattete (Thieme-Becker). Eine andere Möglichkeit wäre die Ausbildung beim Bildhauer Joseph Christian in Riedlingen, zumal mit Karl Christian ein Mitglied der Bildhauerfamilie Christian später als sein Trauzeuge in Erscheinung tritt.
1748 beantragte und erhielt er in Villingen das Bürgerrecht. „Weilen dermahlen kein bürgersohn der dieser Kunst erfahren und in ansehung derselbe ein guther Künstler seyn soll ist applicant zum Bürger angenommen.“  Kurz darauf heiratete er 1749 Maria Katharina Schilling, die Witwe des 1748 verstorbenen Villinger Bildhauers Joseph Schupp. Dadurch konnte Hops dessen Bildhauerwerkstatt weiterführen. Er starb bereits 1761 im Alter von 40 Jahren kinderlos in Villingen. Die Werkstatt von Josef Anton Hops in Villingen übernahm der Bildhauer Philipp Rauch, der bei ihm zuvor in die Lehre gegangen war und auch als Geselle gearbeitet hatte.
Die Bildhauertradition der Familie Hops fortgeführt haben seine Neffen Johannes Paul Hops als „Bildhauer von Markdorf“ sowie Johann Baptist Hops, der die Werkstatt in Sigmaringen weitergeführt hat.

Weitere Informationen

In seiner Bildhauerwerkstatt entstanden zahlreiche sakrale Werke, die teilweise heute noch zugeordnet werden können. Dazu zählen Kanzel und Altarunterbau für die Benediktinerkirche in Villingen (1758-1760), die Hochaltarfiguren Zacharias und Elisabeth für die Bickenkapelle in Villingen (1750), die Apostelfiguren Thomas, Philippus und Jakobus der Jüngere in der Donaueschinger Pfarrkirche (1753), ein heiliger Joseph mit Kind in der Pfarrkirche in Bad Dürrheim (1749), oder eine Steinskulptur der heiligen Margareta von Antiochia für die Propstei des ehemaligen Klosters St. Margarethen in Waldkirch (1755). Viele Werke sind im Rahmen der Säkularisation oder im Zweiten Weltkrieg verloren gegangen, wie die Statuen für die Kanzel sowie für sechs Altäre der Karmeliterkirche in Rottenburg (1751-1757) oder die Altäre für die Kirche in Langenenslingen (1756). Weitere Werke befinden sich heute im Pfarrhaus in Villingen und im Landesmuseum im Alten Schloss in Stuttgart.
Seine bereits vom Rokoko geprägten Arbeiten zeichnen sich durch großzügige Gewandschnitzerei und eine lebhafte Gebärdensprache aus. Die Figuren sind häufig mit offenem Mund und in Ausfallstellung dargestellt.

Durch die Übernahme der Villinger Werkstatt von Joseph Schupp 1749 kam Josef Anton Hops auch zum Schnitzen von Narroschemen und führte somit auch in diesem Bereich die Arbeit der Bildhauerfamilie Schupp fort. Auch bei seinen Narroschemen ist in der Weiterentwicklung der Barockschemen aus der Schnitzerdynastie Schupp nun ein stärkerer Rokokoeinfluss sichtbar, was u.a. am typischen leicht geöffneten Mund sichtbar wird. Teilweise ist jedoch schwer zuzuordnen, ob die Arbeiten vom Meister selber geschnitzt wurden oder von Gesellen in seiner Werkstatt. Aufgrund der Vielzahl und Größe seiner sakralen Aufträge ist davon auszugehen, dass seine Werkstatt mehrere Gesellen und Lehrlinge beschäftigt hat.
Ihm zugeschriebene Narroschemen befinden sich heute neben Villinger Sammlungen u.a. im Narrenschopf Bad Dürrheim sowie im Fasnachtsmuseum Langenstein.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Vollmer, Hans (1924): Hops, Josef Anton. In: Allgemeines Lexikon der Bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. Begründet von Ulrich Thieme und Felix Becker. Band 17: Heubel–Hubard. E. A. Seemann, Leipzig.

Kern, Ulrike (1986): Die Bildhauerfamilie Hops (Hobs) aus Mietingen. In: Hohenzollerische Heimat. Hrsg. vom Hohenzollerischen Geschichtsverein. 36. Jg., Nr. 1, März 1986, S. 7–10.

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