Krismer, Siegfried

Herkunft

Österreich, Tirol, Fiss

Geburtsjahr

1944

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1963 -

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer

Ausbildung

Siegfried Krismer wurde 1944 in Fiss als Sohn eines Tischlers geboren und wuchs in den Fisser Höfen auf. Zwischen 1961 bis 1965 besuchte er die Höhere Technische Lehranstalt in Innsbruck im Fach Holz- und Steinbildhauerei. Dabei wurde er u.a. von den renommierten Professoren Kuen, Baumann, Knapp und Zelger ausgebildet. Nach Abschluss der bildhauerischen Ausbildung übernahm Siegfried Krismer den elterlichen landwirtschaftlichen Betrieb, blieb aber nebenbei immer freischaffend künstlerisch in Fiss tätig. Mit seinen Werken ist er seit 1969 bei verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland vertreten und auch als Teilnehmer bei diversen Wettbewerben erzielte er beachtliche Erfolge. Für seinen Heimatort Fiss schuf er unter anderem eine großformatige Dorfkrippe.
Seit 1988 erweitert er sein künstlerisches Schaffen über Holz hinaus auch auf den Bronzeguss. Seine Werke – von Bildern über Plastiken bis hin zu kunstvollen Krippen – präsentiert er in seiner eigenen Galerie am Kirchplatz in Fiss. Dort fanden bis heute rund 90 Ausstellungen mit weiteren Künstlerinnen und Künstlern statt und machen die Galerie zu einem lebendigen Ort des künstlerischen Austauschs im Ort.

Weitere Informationen

Beim traditionellen Blochziehen in Fiss spielt Siegfried Krismer eine zentrale Rolle: Er schnitzt seit den 1960er Jahren die Larven für diese einzigartige Fasnacht, in den letzten Jahren zunehmend auch Kinderlarven für das Kinderblochziehen. Mehr als die Hälfte der heute verwendeten Larven – darunter die bekannten Figuren wie Schallner, Hexen, Bärentreiber oder der Schwoaftuifl – stammen aus seiner Hand. Seine erste Larve fertigte er bereits während seiner Ausbildung zum Bildhauer an der HTL Innsbruck im Auftrag des Fasnachtsvereins. Besonders am Herzen liegen ihm die Larven der Schallner.
Doch Krismer ist nicht nur Schnitzer, sondern auch selbst tief in der Fasnacht verwurzelt. Schon als Jugendlicher nahm er aktiv am Blochziehen teil, später war er einmal als Karner unterwegs. Bis zum Jahr 2000 war er zudem Ausschussmitglied des Fasnachtsvereins und zuständig für den Kostümfundus und die Archivierung.
Bis heute hat Siegfried Krismer rund 100 Larven geschnitzt, jede einzelne in reiner Handarbeit aus dem Block Zirbenholz. Dabei verwendet er verleimte Bohlen. Die Fassung führt er selbst mit Ölfarben aus. Für eine Larve veranschlagt er etwa 20 bis 25 Stunden Arbeitszeit. Neben den Fisser Larven entstanden auch Repliken für Museen, unter anderem für das Schlossmuseum Landeck.

Interview mit Siegfried Krismer bei ManderleitWeiberleitFisser

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Interview mit Siegfried Krismer (7/2025)
Bilder: Andreas Reutter

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