Maskenfabrik Bähring

Herkunft

Deutschland, Thüringen, Sonneberg

Geburtsjahr

1898

Sterbejahr

nach 1970

Schaffensperiode

1898 - 1970

Beruf

Maskenfabrik

Ausbildung

Julius Bähring stammte aus Coburg, wo er auch die örtliche Realschule besuchte. Später war er als Kaufmann in Neustadt tätig. Über viele Jahre arbeitete er als Buchhalter und Prokurist der Maskenfabrik Nick. Nach einem Zerwürfnis mit der Eigentümerfamilie Nick machte er sich 1898 mit der Maskenfabrik Bähring in Sonneberg selbständig.
Dort stellte er in der Friedrichstraße 26 Masken, Papiermützen und sonstige Karnevalsartikel her.
Später übernahm sein Sohn Hans Bähring (1882-1958) die Maskenfabrik. Auch die dritte Generation der Familie engagierte sich in der Firma. So macht die Enkelin Charlotte Bähring (1922-?) von 1938 – 1941 in der Maskenfabrik ihre kaufmännische Ausbildung.
Auch die Maskenfabrik Bähring ereilte das gleiche Schicksal wie die anderen Thüringer Fabriken. Es kam zur Enteignung und später zur Schließung der Fabrik in den 1970er Jahren.

Weitere Informationen

Bereits kurz nach der Firmengründung 1898 macht er sich mit seinen Masken auch auf internationaler Bühne einen Namen.
So war er mit seiner Maskenfabrik Teilnehmer auf der Weltausstellung in Paris im Jahre 1900 und erhielt dafür sogar einen „Grand Prix“. Zu diesem Zeitpunkt führte er in seinem Katalog rund 200 verschiedene Masken, die er weltweit exportierte. Auch auf den folgenden Weltausstellungen in St. Louis (1904) sowie Brüssel (1910) war er mit einem Stand vertreten, beides mal als Teil der Kollektivausstellung der Sonneberger Spielwarenindustrie. Auch an anderen Messen, wie in Leipzig, nahm er regelmäßig teil.

Wie im Sonneberger Raum üblich waren für die Maskenfabrik zahlreiche Heimarbeiter tätig, u.a. auch aus dem Maskenmacherdorf Heinersdorf.
In seinem Sortiment setzte er auf kreative Neuschöpfungen, die er sich auch patentrechtlich schützen ließ. So meldete er am 18.11.1907 ein Patent an für eine neue „Nasenmaske in Form einer Tierschnauze mit beweglichem Kiefer“. Auch eine Gesichtsmaske, deren Nase als Automobil mit sich neigendem Chauffeur gestaltet ist, zählte zu seinen Kreationen. Neben den großen Aufsetzköpfen aus Pappmache zählten auch Dominos, Gaze- und Trikotmasken sowie Drahtmasken zum Sortiment. Auch Pappiermützen und Cotillon-Artikel wurden angeboten.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bähring, Julius (1927): Katalog der Spezial-Fabrik für Masken, Karnevalsartikel und Scherzartikel aller Art.
Kaiserl. Patentamt (1908): Patentblatt, Band 32, Teil 1, Verlag C. Heymanns Verlag.
Witt, Otto Nicolaus (1900): Weltausstellung in Paris 1900: amtlicher Katalog der Ausstellung des deutschen Reichs, Reichscommissar für die Weltausstellung in Paris

Bilder: Nachkommen der Familie Bähring

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