Masken von Maskenfabrik Carl Kochniss
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Deutschland, Thüringen, Judenbach-Jagdshof, Sonneberg
1888
1968
1888 - 1968
Maskenfabrik
Die Maskenfabrik Kochniss wurde 1888 in Jagdshof von Carl Kochniß (1866-1948) gegründet. Der gelernte Stimmenmacher begann nach seiner Hochzeit in einer Scheune neben dem Wohnhaus mit der Maskenherstellung. Bald folgte ein Erweiterungsbau und weitere Standorte in Sonneberg und Oberlind. Der Betrieb wurde anschließend von seinem ältesten Sohn Ferdinand Kochniß (1887-1962) fortgeführt. Der Sohn Kuno (1905- ) engagierte sich im Betrieb besonders für die Aufträge aus Südamerika. Ende der 1920er Jahre kaufte er in Sonneberg einen ehemaligen Gasthof und ließ dort ein neues Fabrikgebäude für die Maskenproduktion bauen.
Die Firma Kochniss in Sonneberg wurde 1946 enteignet und in der VEB Masken- und Spielwarenfabrik Sonneberg weitergeführt, wobei nur im Betrieb in Jagdshof bis in die 1960er Jahre hinein noch weiter Karnevals- und Weihnachtsmasken hergestellt wurden.
Ferdinand Kochniß verließ Sonneberg und gründete im Westen in Kronach eine neue Fabrik für Karnevalsartikel. Diese wurde 2000 von der US-Firma Rubies übernommen und fertigt hochwertige Karnevals- und Nikolausperücken an.
Die Dörfer rund um Sonneberg, wie Jagdshof, Judenbach oder Heinersdorf, waren im 19. Jahrhundert geprägt von der Spielwarenproduktion, in der in Heimarbeit unter ärmlichen Bedingungen überwiegend aus Pappmachee Spielwaren hergestellt wurden. Ab den 1850er Jahren entwickelte sich der Raum Sonneberg neben Ohrdruf, Nauendorf und Manebach zu einem Zentrum der Maskenherstellung. 1862 gründete Georg Spindler die erste Sonneberger Maskenfabrik, zudem siedelte 1879 die aus Ravensburg/Oberschwaben stammende Maskenfabrik Nick nach Sonneberg um.
Ab den 1870er Jahren kam deshalb in den diesen Dörfern um Sonneberg die Maskenproduktion aus Pappmachee auf. Zu niedrigsten Löhne und unter schwierigen Arbeitsbedingungen entstanden die Masken in Heimarbeit. Die Maskenfabriken stellten die Positivformen sowie das nötige Verbrauchsmaterial, wie Papier, Gaze, Knochenleim, Stärke und Farbpigmente. Auch die Bemalung und Weiterverarbeitung mit Haaren, Bärten erfolgte in Heimarbeit. Die fertigen Masken wurden immer samstags zu Fuß nach Sonneberg gebracht.
Nachdem 1888 Carl Kochniss in Jagdshof seine Maskenfabrik gegründete hatte, arbeitete bald fast das ganze Dorf für ihn. Neben Karnevalsartikeln und Masken stellte er auch Scherzartikel und Puppen her. Zudem war er auch als Händler für andere Hersteller tätig. Besonders bekannt war er für seine starke Exportorientierung und die hohen Lieferungen nach Südamerika. Eine große Rolle spielte auch die Produktion von Drahtmasken.
Auf den Leipziger Messen war Kochniss ab 1928 mit einem eigenen Stand vertreten.
nein
Hahn, Renate und Hahn, Otto (2010): Sonneberger Spielzeug – Made in Judenbach. 300 Jahre Spielzeugherstellung an der alten Handelsstraße, S. 94 ff.
Seim, Andreas (2004): Entlarvt! Von Masken und Maskeraden; S. 74f.