Maskenfabrik Preussler

Herkunft

Deutschland, Hessen, Hünfeld

Geburtsjahr

1948

Sterbejahr

1991

Schaffensperiode

1948 - 1991

Beruf

Maskenfabrik

Ausbildung

Walter Preussler (1922-2003) kam nach seiner amerikanischen Kriegsgefangenschaft als Heimatvertriebener aus dem Egerland 1946 nach Hünfeld und entdeckte die Marktlücke Karnevalsartikel. Die Lücke entstand, da die vor dem Zweiten Weltkrieg den Markt dominierenden Maskenfabriken in Thüringen und somit nun in der sowjetischen Besatzungszone lagen.
1948 begann der ausgebildete Modelleur und Graveur mit der Herstellung von Masken, ab 1950 wurden „Karnevalartikel aus Hünfeld“ auf der Nürnberger Spielwarenmesse ausgestellt und europaweit vertrieben, darunter auch in der bekannten Narrenfibel der Firma Einzinger aus München.
Auch für Kunden in den USA fertigte er in großer Zahl Masken für die Halloween-Saison oder Köpfe US-Politiker. Allein die Maske des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan verkaufte sich während dessen Amtszeit jährlich bis zu 80.000 Mal.
Der Golfkrieg 1990/91 mit der daraus resultierenden Absage der Fastnachtsveranstaltungen in Deutschland führte dazu, dass die Firma auf einer kompletten Jahresproduktion sitzen blieb. Hinzu kam die verstärkte Konkurrenz durch die Massenproduktion billiger Plastikmasken in Asien. Die Verluste führten zur Insolvenz der Firma mit zuletzt 45 Mitarbeitern und zum Ende der Maskenproduktion.

Weitere Informationen

Von 1948 bis 1991 schuf Walter Preussler in Hünfeld rund 1.500 verschiedene Maskengesichtern, angefangen von Hexen-, Clowns- und Tiermasken über Märchenfiguren bis zu Politiker- und anderen Prominentenköpfen. Dabei wurden alle Masken im Betrieb selbst in Handarbeit hergestellt. Preussler modellierte als gelernter Modelleur die Maskenmodelle selber und baute auch die für die Produktion nötigen Maschinen.
Während anfangs vorallem im klassischen Stil Masken aus Pappmache hergestellt wurden, erfand er als erster ein Verfahren zur Herstellung von Kautschuk- und Gummimasken. Später entstanden Masken auch aus Vinyl und Plastik.
In den besten Jahren produzierte er jährlich rund 130.000 Masken und andere Fastnachtsartikel.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Blum, Marianne und Krassa, Christoph (2009): Das andere Gesicht: Maskenfabrik W. Preussler, Hünfeld/Hessen; Katalog zur Ausstellung im Vonderau-Museum 22. Januar bis 24. Februar 2009.

Preussler-Masken (1964): Preisliste 1964/65.

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