Masken von Pfaff, Otto
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Deutschland, Baden-Württemberg, Schwarzwald, Schonach
1911
2006
1953 - 1998
Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister
Otto Pfaff wurde 1911 in Schönwald als Sohn eines Uhrmachers geboren. Bereits in der Schule wurde seine künstlerische Begabung erkannt und gezielt gefördert. Er besuchte anschließend die badische staatliche Schnitzereischule in Furtwangen, wo er den Beruf des Holzbildhauers erlernte. Nach Abschluss seiner Ausbildung sammelte er vier Jahre lang praktische Erfahrung bei einem Bildhauer in Hinterzarten.
Neben seinem handwerklichen Können zeichnete sich Pfaff auch durch sportliches Talent aus. Von klein auf war er im Nordischen Skisport aktiv und nahm an Skisprungwettbewerben teil. 1947 errang er den Titel des Schwarzwaldmeisters in der Nordischen Kombination.
Zurück in Schönwald lernte er seine spätere Frau Ida Moosmann aus Schonach kennen. 1953 machte er sich als Holzbildhauermeister selbständig und gründete eine eigene Werkstatt. Drei Jahre später übernahm das Ehepaar zusätzlich das Schreibwarengeschäft Moosmann in Schonach. In seiner Werkstatt fertigte Otto Pfaff Holzschnitzereien aller Art, vor allem aber Holzmasken. 1960 führte er als Erster die Herstellung von Miniaturmasken aus Kunststoff ein und erweiterte so das Spektrum seines Schaffens. Auch größere Aufträge zeugen von seinem Können, etwa der 1966 geschaffene Trachtenbrunnen in Schonach, verschiedene Wegweiser oder die Ausstattung der Hubertuskapelle in Nußbach.
1977 übergab Otto Pfaff den Betrieb an seinen Sohn Willi Pfaff, der das Geschäft bis 2009 erfolgreich weiterführte. Heute wird die Tradition in dritter Generation von seiner Enkelin Constanze Kaltenbach und ihrem Ehemann Bernd Kaltenbach unter dem Namen „Pfaff – Die Maskenmanufactur“ fortgesetzt.
Seine ersten Masken fertigte Otto Pfaff in den 1950er-Jahren für die Narrenzunft Schonach. Den Anfang machte der von Bruno Beylich entworfene „Geißenmeckerer“. In der Folge entstanden zahlreiche weitere Masken für Narrenzünfte in Schönwald, Brigachtal, Schopfheim, Aulfingen, St. Georgen, Windschläg, Unterkirnach, Triberg und vielen weiteren Orten. Neben Auftragsarbeiten entwickelte Pfaff auch viele eigene Entwürfe. Zu seinen bekannten Schöpfungen zählen unter anderem das „Zundermännle“ von Aulfingen (1967), das „Fohrebobbele“ von St. Georgen (1967), die „Kleebollen“ von Windschläg (1969), die „Geißenmagd“ für Schonach (1970), das „Kräuterwieble“ von St. Georgen (1970) sowie der „Moosmulle“ für die Narrenzunft Schwenningen (1971). Insgesamt schuf er im Laufe seines Lebens rund 4.000 Masken.
Zunächst zeichnete er die Maskenentwürfe in Profil- und Frontalansicht, bevor er ein erstes Holzmodell schnitzte. Als Material nutzte er überwiegend Lindenholz, das er von einem Sägewerk bezog und über vier bis fünf Jahre hinweg lagerte, um es optimal verarbeiten zu können. Auch die Bemalung übernahm er persönlich – je nach Vorgabe der jeweiligen Zunft in gebeizter oder deckend bemalter Ausführung.
nein
Bilder:
Privatarchiv Rottweil
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 128 f