Pittl, Lukas

Herkunft

Österreich, Tirol, Mils

Geburtsjahr

1985

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

2012 -

Beruf

Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister, Steinbildhauer, Steinbildhauermeister

Ausbildung

Lukas Pittl wurde 1985 in Hall in Tirol geboren und wuchs in Mils auf. Bereits in seiner Kindheit kam er durch seinen Vater, den Larvenschnitzer Christian Pittl, früh mit dem Schnitzhandwerk in Berührung. Unter seiner Anleitung erlernte er die grundlegenden Techniken des Holzschnitzens und fertigte bereits als Kind seine ersten Larven, die rasch bei Fastnachtern Anklang fanden. Trotz dieser frühen Begeisterung für das Handwerk schlug Lukas Pittl zunächst einen anderen beruflichen Weg ein. Nach der Schule absolvierte er Ausbildungen zum Maurer und Zimmerer und war zeitweise im Büro einer Krankenkasse tätig.
2012 entschloss er sich schließlich, seiner ursprünglichen Leidenschaft zu folgen, und begann eine Ausbildung zum Holz- und Steinbildhauer an der renommierten Schnitzschule Geisler-Moroder in Elbigenalp, die er Ende 2014 mit Auszeichnung abschloss. Während dieser Zeit verbesserte und perfektionierte er seine künstlerischen und bildhauerischen Fähigkeiten und erweiterte sein Repertoire neben Holz um Materialien wie Beton und Marmor. Seit 2013 betreibt Lukas Pittl ein eigenes Bildhaueratelier mit Ausstellungsraum in Mils. 2018 legte er erfolgreich die Meisterprüfung zum Holz- und Steinbildhauer ab und ist seither auch als Kursleiter an der Schnitzschule in Elbigenalp tätig.
In seinem Atelier entstehen Skulpturen in unterschiedlichsten Stilrichtungen, von klassisch-traditionell bis modern und abstrakt. Ein zentrales Anliegen seiner Arbeit ist die Verbindung von Tradition und zeitgenössischer Formensprache. Darüber hinaus entwirft und fertigt er auch Trophäen und Preise für Wettbewerbe und Veranstaltungen. Zu seinen größeren Projekten zählt unter anderem die großformatige Dorfkrippe von St. Jakob am Arlberg, die 2019 realisiert wurde. Seine Werke sind regelmäßig auf Ausstellungen sowie entlang von Skulpturenwegen zu sehen.

www.lukaspittl.tirol

Weitere Informationen

Lukas Pittl ist seit seiner Kindheit begeisterter Fastnachter und aktives Mitglied bei den Milser Matschgerern. In der Fastnacht verkörpert er die Figur des Spiegeltuxers. Darüber hinaus bringt er sich auch gestalterisch in den Verein ein – so entwirft er unter anderem Plakate und Logos in Form von Tuschpinselzeichnungen. Auch seine handgeschnitzten Figuren und Reliefs von Matschgerer-Figuren sind sehr gefragt.
Wie sein Vater widmet er sich mit großer Sorgfalt dem Larvenschnitzen. Dabei ist er nicht nur in Mils tätig, sondern fertigt auch Larven für andere Fastnachten in ganz Tirol – vom Unterland bis ins Oberland, darunter etwa für die Fasnacht in Tarrenz. Jährlich entstehen in seiner Werkstatt etwa 15 Larven – eine bewusst gewählte Begrenzung, da er sich parallel intensiv anderen bildhauerischen Arbeiten widmet. Für das Schleicherlaufen in Telfs hat er auch schon den Aufputz für einen der großformatigen Hut geschaffen.
Die Larven entstehen in kompletter Handarbeit aus dem Block Zirbenholz, das aus dem Volder- und Wattental oder vom Tulferberg stammt. Das Holz wird rund zwei Jahre lang gelagert und getrocknet, bevor es verarbeitet wird. Für Lukas Pittl ist die Larve das zentrale Element einer Fastnachtsfigur. Sie soll nicht nur ästhetisch ansprechend sein, sondern auch anatomisch und proportional stimmig. „Die Larve ist das, was von einer Figur bleibt – eine Art Vermächtnis“, so sein Anspruch.
Auch die Fassung der Larven übernimmt er selbst: Auf eine Acrylgrundierung trägt er eine Ölfassung auf, was jeder Maske eine besondere Tiefe und Ausdruckskraft verleiht. Für jede Larve kalkuliert er einen Arbeitsaufwand von rund 20 Stunden.

Bildhauer Lukas Pittl im Videoportrait

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

Interview mit Lukas Pittl (7/2025)
Bilder: Alexandra Erhart, Familie Pittl

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