Riegel, Hugo

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Oberschwaben, Altshausen

Geburtsjahr

1919

Sterbejahr

1998

Schaffensperiode

1947 - 1993

Beruf

Akademischer Bildhauer, Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer, Holzbildhauermeister, Steinbildhauer, Steinbildhauermeister

Ausbildung

Hugo Riegel wurde 1919 in Altshausen geboren. Sein Vater war Holzbildhauermeister mit dem Schwerpunkt Altarbau und hatte seinen Beruf beim Altshauser Bildhauer Eugen Fuchshuber gelernt. Auch der Großvater hatte als Zimmermann in Altshausen schon mit Holz gearbeitet.
Bei seinem Vater absolvierte Hugo Riegel die Ausbildung zum Holzbildhauer. Anschließend besuchte er die Kunstgewerbeschule in Stuttgart, die später in der Kunstakademie Stuttgart aufging. Parallel dazu arbeitete er tagsüber in einer Möbelfirma als Ornamentenschnitzer. Nach einer Wanderzeit, die ihn nach Westfalen führte und einer kriegsbedingten Unterbrechung folgte 1946 die Meisterprüfung.
Haupttätigkeit seines Betriebes waren Kirchen- und Schlossrestaurierungen, Stuckarbeiten und Grabsteine. Der Betrieb wurde bis zu seinem Tod 1998 weitergeführt.

Weitere Informationen

Gleich nach dem Zweiten Weltkrieg schnitzte Hugo Riegel 1947 für die Narrenzunft Altshausen seine erste Maske, die Altshauser Hexe. Auch persönlich war Hugo Riegel fastnächtlich aktiv und seit 1949 für mehr als 30 Jahre im Zunftrat der Narrenzunft Altshausen. 1952 entwarf er für Altshausen die Maske für das Schindele, 1953 die Einzelfigur des Lätsch‘ Vere und 1954 als letztes das Hopfenweible.
Hugo Riegel schätzte 1979, dass er zu diesem Zeitpunkt bereits ca. 3000 Masken geschnitzt hatte, darunter allein 500 Masken für die Narrenzunft Altshausen. Pro Jahr entstanden in seiner Werkstatt weitere ca. 100 Masken.
Hierzu zählen Masken der Narrenzünfte Altshausen, Aulendorf, Baienfurt, Ehingen, Munderkingen, Ostrach, Obermarchtal, Blaustein, Hohentengen und Friedrichshafen.
Zahlreiche Masken wurden von ihm auch entworfen, so z. Bsp. fast alle Maskentypen der Narrenzunft Altshausen, oder die Masken von Enzkofen (1990), Obereisenbach (1993) und Obermarchtal (1965 Turmfratz und Schlossgeist, 1968 Fledermaus). Basis für Neuentwürfe war stets ein Tonmodell, aus dem er als direkte Schnitzvorlage noch ein Gipsmodell goss.

Die große Anzahl an geschnitzten Masken war nur möglich, da er in seinem Betrieb mehrere Gesellen (um 1980: 5 Gesellen) beschäftigte, die einzelne Arbeitsschritte übernahmen. Während er selbst für das Anhauen und die abschließende Bemalung zuständig war, erledigten andere Gesellen das Überschneiden, Aushöhlen oder Grundieren. Teilweise halfen auch seine Töchter beim Bemalen mit.
Für seine Masken verwendete Hugo Riegel Lindenholz, das er 7-8 Jahre gelagert hatte. Je nach Maskentiefe schnitzte er die Masken aus dem vollen Block oder aus verleimten Dielen.
Als Zeitaufwand rechnete er 1,5 Arbeitstage pro Maske.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Hugger, Elmar (2004): Fasnacht in Altshausen, Band IV der historischen Reihe.
Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 133.

Interview mit Nachkommen der Familie Riegel.

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