Thurnbichler-Speckbacher, Mathilde

Herkunft

Österreich, Tirol, Thaur

Geburtsjahr

1951

Sterbejahr

___

Schaffensperiode

1969 -

Beruf

Akademischer Bildhauer, Holzbildhauer, gelernter Holzbildhauer

Ausbildung

Mathilde Thurnbichler-Speckbacher wurde 1951 in Hall in Tirol geboren und stammt aus der traditionsreichen Bildhauerdynastie Speckbacher in Thaur. Bereits ihr Großvater Romed Speckbacher (1889–1972) und ihr Vater Romed Speckbacher d. J. (1922–1992) waren als Bildhauer und Krippenbauer tätig. Auch ihr Bruder Romed Speckbacher III (1956–1999) war bis zu seinem frühen Tod als akademischer Bildhauer aktiv.
In Fortsetzung der Familientradition absolvierte sie von 1965 bis 1969 eine Ausbildung in Bildhauerei an der Höheren Technischen Lehranstalt Innsbruck (HTL), wo sie unter anderem von den Professoren Walter Kuen, Franz Baumann und Siegfried Hafner unterrichtet wurde. Anschließend studierte sie von 1974 bis 1978 an der Accademia di Belle Arti in Venedig bei Professor Alberto Viani.
Danach war sie bis zur Geburt ihrer Kinder in den 1980er Jahren als freischaffende Bildhauerin mit Werken in Holz, Ton und Bronze in Thaur tätig. Seit 1973 Jahre ist sie Mitglied des Tiroler Künstlerbundes und nimmt an Ausstellungen im In- und Ausland teil. Seit 2014 engagiert sie sich zudem im Verein „Mascherai Alpini“ und beteiligte sich an verschiedenen Symposien vorwiegend in Italien und Österreich teil, bei denen sie ihre Schnitzkunst einem breiten Publikum vorstellt.
Ihr künstlerisches Werk umfasst unter anderem Grabmäler, Reliefs, Kruzifixe, Porträts in Holz, Bronze und Terrakotta. Ihre Weihnachtskrippen sind unter anderem im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck vertreten. Bis heute geht sie ihrer bildhauerischen Berufung nach, mittlerweile im Ruhestand schnitzt sie nur noch wenige Exemplare zu ihrer Freude.

Weitere Informationen

Wie bereits ihre Vorfahren schnitzt Mathilde Thurnbichler-Speckbacher Larven für das Mullerlaufen in Thaur, aber auch für andere Unterländer Fastnachtesbräuche. Zu ihren Arbeiten zählen unter anderem Zottler-, Klötzler-, Melcher-, Spiegeltuxer- und Zaggelerlarven… Dabei folgt sie dem markanten klaren Stil, den die Familie Speckbacher geprägt hat und der für viele andere Larvenschnitzer Vorbildcharakter hat.
Alle Larven sind komplett von Hand aus dem Block Zirbenholz geschnitzt. In Anlehnung an die Praxis ihres Vaters verzichtet sie auf deckende Farbfassungen und verwendet stattdessen eine transparente Lasur mit Aquarellfarben, durch die die natürliche Maserung des Holzes sichtbar bleibt. Diese Gestaltung betont sowohl das Material als auch die handwerkliche Präzision der Schnitzarbeit.

Noch aktiv

ja

Quellenangaben

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