Waltner, Hermann

Herkunft

Österreich, Tirol, Imst

Geburtsjahr

1941

Sterbejahr

2013

Schaffensperiode

1968 - 2013

Beruf

sonstiger Beruf, Eisenbahnmitarbeiter

Ausbildung

Hermann Waltner wurde 1941 in Imst geboren, wo er auch aufwuchs. Beruflich war er viele Jahre bei der Österreichischen Bundesbahn (ÖBB) tätig. Von klein auf war er beim Imster Schemenlaufen aktiv. Über Jahrzehnte hinweg war er Mitglied des Imster Fasnachtskomitees, wo er die verantwortungsvolle Rolle des „Bäretatte“ innehatte. In dieser Funktion kümmerte er sich um die Betreuung der Bärengruppe. Da es jedoch an genügend Larven für die Bärengruppe mangelte, begann Waltner Ende der 1960er Jahre, sich intensiv mit dem Schnitzen von Larven zu beschäftigen. Die Kunst des Larvenschnitzens brachte er sich vollständig autodidaktisch bei. Mit viel Hingabe und Geschick schnitzte er neben seiner beruflichen Tätigkeit bis zu seinem Tod 2013 die Larven für die Bären und Bärentreiber.
Neben seiner Tätigkeit im Fasnachtskomitee engagierte sich Hermann Waltner auch im Verein „Mascherai Alpini“, in dem er von 2006 bis 2013 aktiv war. Während dieser Zeit nahm er an verschiedenen Symposien vorwiegend in Italien und Österreich teil, bei denen er seine Schnitzkunst einem breiten Publikum vorstellte. Für seine Verdienste um das Imster Schemenlaufen wurde er vom Land Tirol ausgezeichnet.
Sein fastnächtliches Erbe wird durch seinen Sohn, Manfred Waltner, der 2000 als Obmann-Stellvertreter in das Fasnachtskomitee gewählt wurde, fortgeführt. Seit 2024 führt er das Amt des Obmanns des Fasnachtskomitees.

Weitere Informationen

Im Laufe seines Lebens schnitzte Hermann Waltner insgesamt etwa 100 Larven, darunter Scheller-, Sackner-, Spritzer- und Bärentreibermasken. Er spezialisierte sich ausschließlich auf die Anfertigung von Larven für das Imster Schemenlaufen.
Besonders bekannt wurden die ausdrucksstarken Bärenköpfe, die er für die Fastnacht anfertigte. Dafür entwickelte er ein einzigartiges Tragesystem für diese Masken, das für eine bequeme Passform für die Träger sorgte. Dies war ihm auch bei seinen anderen Larven ein besonderes Anliegen, da die Passform der Larven für den Tragekomfort und die Authentizität der Darstellung von entscheidender Bedeutung ist.
Die Larven fertigte er alle ausschließlich aus Zirbenholz und arbeitete dabei in kompletter Handarbeit. Die Oberflächenbehandlung und Fassung der Masken nahm er ebenfalls selbst vor, indem er sie mit Ölfarben und Kreidegrund bemalte. Jede seiner Larven trägt als persönliche Signatur seine Initialen „WH“.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bild: Manfred Waltner

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