Das Narrenmuseum ‘Niggelturm’ präsentiert vom 05. April bis Oktober 2014 erstmals im deutschen Südwesten eine wertvolle Sammlung seltener Stülpmasken. Die in der alemannischen Mundart auch als „Mollikopf“ (Dickkopf) bezeichneten, überdimensionalen Masken waren einst im fasnächtlichen Treiben weit verbreitet.

Produziert wurden dieses Raritäten aus Pappmaché in den vergangenen Jahrhunderten vor allem in den Manufakturen Thüringens. Diese Maskenfabriken erlebten in der Zeit um 1900 eine Hochkonjunktur, als internationale Karnevalshochburgen und zugleich auch die schwäbisch- alemannische Fasnachtszentren mit Karnevalsartikeln, Larven und Schwellköpfen beliefert wurden.

Gezeigt werden im Nigglturm echte Raritäten: Tierköpfe, Prominente, Ordnungshüter, fremde Kulturen und Charakterköpfe, die dem Zeitgeist entsprechend, glossiert wurden.

Die Ausstellung wird ergänzt durch historische Fotografien, die aufzeigen, dass die „Grosskopfete“ auch in der schwäbisch- alemannischen Fasnet einst ihren Platz hatten. Außerdem wird die Herstellung der Schwellköpfe ausführlich beleuchtet. Seltene historische Kataloge belegen die einstige Vielfalt der Gesichtsverlarvung aus Thüringer Werktstätten eindrucksvoll.

Die Ausstellung wird durch Leihgaben der Alemannischen Larvenfreunde e. V., dem Verein zur Förderung europäischer Maskenkultur ermöglicht, aus deren Sammlungen die Masken stammen.

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