Hofacker, Valentin

Herkunft

Deutschland, Baden-Württemberg, Baar, Bräunlingen

Geburtsjahr

1912

Sterbejahr

2000

Schaffensperiode

1936 - 1995

Beruf

sonstiger Beruf, Lehrer

Ausbildung

Valentin Hofacker stammte aus einer alteingesessenen und künstlerisch veranlagten Bräunlinger Narrenfamilie. Bereits sein Großvater, der ebenfalls Valentin Hofacker (1838 – 1908) geheißen hat, hatte als gelernter Steinbildhauer über den Winter Holzlaven geschnitzt und Narrenkleider bemalt. Zugleich war dieser in der Fastnacht auch als Hansel sehr aktiv. Sein Onkel Josef Hofacker (1877-1938) studierte an der Münchner Kunsthochschule Malerei und führte die Tradition der Häsmalerei von seinem Vater fort.

Bereits im Alter von 15 Jahren begann Valentin Hofacker mit dem Schnitzen. Sein Zeichen- und Werklehrer an der Oberrealschule Lahr erkannte seine Begabung und förderte ihn. Nach dem Abitur lernte er 1936 während der Lehrerausbildung in Karlsruhe bei einem Bildhauer das Schnitzen von Masken.
Am Kriegsende kam er in tschechische und später russische Internierungslager und schnitzte dort eine kleine Figurengruppe Schwarzwälder Musikanten. Für das sowjetische Außenministerium musste er daraufhin sogar einen großformatigen Rahmen für ein Stalin-Gemälde beschnitzen.
Nach langer russischer Kriegsgefangenschaft kehrte er 1948 nach Bräunlingen zurück und begann neben seinem Beruf als Lehrer und später als Schulleiter mit dem Schnitzen von Masken. Bis ins hohe Alter war er schnitzerisch aktiv.

Weitere Informationen

Valentin Hofacker schnitzte ganz überwiegend nur Masken für die Bräunlinger Narrenzunft. Besonders wichtig waren ihm die Bräunlinger Hexenmasken, für die er während seiner Kriegsgefangenschaft in Moskau zusammen mit anderen Künstlern bereits Entwürfe gezeichnet hatte. Viel Wert legte er auf deren charakteristische ausdrucksstarke Gestaltung der Mundpartie. Zudem schnitzte er auch die Larven für den Bräunlinger Stadthansel. Die von ihm für Bräunlingen geschaffenen Figuren des Althansel und die Rosesepperli konnten sich nicht durchsetzen und sind wieder verschwunden.
Daneben entwarf und schnitzte er auch Holzmasken für die benachbarten Orte und heutigen Bräunlinger Stadtteile Waldhausen und Unterbränd.

Für seine Masken verwendete er verleimte Dielen aus Linden- oder Pappelholz.
Das Vorfräsen lehnte er strikt ab, alle seine Masken entstanden in kompletter Handarbeit. Pro Maske rechnete er daher mit einem Zeitaufwand von ca. 40 Arbeitsstunden. Die Masken sind jeweils mit seinen Initialen V.H. versehen.
Die anschließende Bemalung der Masken erfolgte durch den Bräunlinger Malermeister Ferdinand Wintermantel.

Noch aktiv

nein

Quellenangaben

Bilder:
Elke Schwedt, Zentralarchiv der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte, Bad Dürrheim
Andreas Reutter, Weingarten

Schwedt, Herbert; Schwedt, Elke und Blümcke, Martin (1984): Masken und Maskenschnitzer der schwäbisch-alemannischen Fasnacht; S. 86f.

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