Teil unseres Virtuellen Maskenmuseums ist auch das Künstlerverzeichnis, in dem bereits mehr als 150 Schnitzer, Fassmaler oder andere Maskenhersteller in Kurzportraits vorgestellt werden. Hierzu zählen auch Theo Hahn aus Wellendingen und sein Sohn Thomas Hahn. Die Masken von Theo Hahn waren nun vor kurzem Thema einer Larvenrunde im Zunftmuseum der Narrenzunft Rottenburg.
Eine Gruppe von Interessierten und Larvenfreunden fand sich dort zusammen mit Thomas Hahn ein auf der Spurensuche nach Rottenburger Masken, die in der Zeit etwa von 1962 – 1982 von seinem Vater Theo Hahn geschnitzt wurden. Insbesondere Hexenmasken hat Hahn geschnitzt aber auch einige Ahlandmasken. Für diese Larvenrunde konnte Zunftarchivar Clemens Fuchs einige „Hahnmasken“ aus Privatbesitz zusammentragen und in einer Larvenrunde präsentieren. Ergänzt wurden die Masken um die vorhandenen Exemplare aus dem Zunftarchiv.
Einige interessante Hintergründe und Aspekte haben sich dabei aufgetan, und so konnten manche Wissenslücken geschlossen und Masken zugeordnet werden. In erster Linie war die Frage offen, wie kommt es, dass ein Schnitzer aus Wellendingen Rottenburger Larven herstellt. Ein Leihgeber wusste, dass in Wellendingen ein Narrentreffen war, das von der früheren Hexe Josef Schiebel (Taxischiebel) besucht wurde. Dieser übernachtete privat bei der Familie Hahn und erfuhr so, dass Theo Hahn Masken schnitzte. Daraufhin hat Josef Schiebel bei Hahn eine Hexenlarve bestellt. Die weiteren Recherchen haben ergeben, dass es sich dabei um das Narrentreffen von 1962 handelte. Diese Larve wird heute noch von einer Stadthexe in Rottenburg getragen und ist nun ca. 60 Jahre alt ist. In den Folgejahren wurden weitere Bestellungen von Hexenmasken bei Hahn vorgenommen. Die jüngste Maske von ihm trägt das Datum 1981 und ist vermutlich seine letzte Rottenburger Maske, da er danach gesundheitlich bedingt nicht mehr weiterarbeiten konnte. Sein Sohn Thomas Hahn schnitzte zuletzt etwa 1990 eine Teufelsmaske für einen Ahland.
Auf Grund eines Fotos der Familie Hahn sowie vergleichend vorliegenden Masken konnte auch die eine oder andere Zuordnung zum Schnitzer Theo Hahn vorgenommen, was natürlich auch die Besitzer und Leihgeber erfreut. Der sehr aufschlussreiche Nachmittag und Besuch endete mit einer gemeinsamen Einkehr bei der weiter fachgesimpelt wurde.